Pegau, Martin Luther Platz


Bauvorhaben
Thermische Sanierung
Gebäudeart

Das Objekt ist ein architektonisch imposanter Baukörper, mit geschichtlichem Hintergrund und städtebaulicher Relevanz für Pegau. Es repräsentiert den Heimat- und Reformstil um 1910.
Das zweigeschossige Gebäude beeindruckt durch nicht durchgezogene Achsen, teilweise mit Mansard- oder Walmdach, Erker, Zwerghäuser, Fenster und Haustüren sowie eindrucksvollen Jugendstilornamenten. Die historische Bedeutung wird durch den erhaltenen Schriftzug „Hufbeschlag. Wagenbau. Ludwig Parche“ unterstrichen.
Unter Auflagen der Denkmalpflege wurde die Fassadenrekonstruktion vorgenommen.
Kartierung der schadhaften Putzbereiche erfolgte mit dem Ergebnis, dass die Putz-Substanz nicht zu erhalten ist, somit wurde der Altputz entfernt. Der neu aufgebrachte Putz, so die Auflage der Denkmalpflege, sollte dem historischen Bestandsputz in Struktur, Bindemittel und Farbgebung angeglichen werden. Die Entscheidung fiel auf ein Produkt aus dem HR-Bereich (Historische Sanierung).
Vor Aufbringen des Oberputzes erfolgte der Auftrag des Grundputzes mit einer zusätzlichen Gewebearmierung. Beim Oberputz aus der HR-Reihe wurde eine Kratzputzstruktur gemäß dem Bestand gewählt. Hier war unter anderem die Herausforderung für den ausführenden Handwerker auch runde Baukörper zu putzen, ohne dass diese ein anderes Erscheinungsbild aufzeigen wie die flächigen Bereiche.

Der Fassaden-Stuck, die Kartuschen und weitere Schmuckelemente der Fassade wurden vor dem Entfernen der Altputze sichergestellt und nach Rekonstruktion an der neuen Fassade wieder angebracht. Überwiegend wurden die Stuck Elemente der Struktur des Oberputzes nachgestellt, unter Verwendung eines schnell erhärtenden Gießstuckmörtel für Formteile.
Eine Besonderheit ist ebenfalls die Sockelgestaltung: hier wurde die ursprüngliche Gliederung der Putzkassetten übernommen, als sogenanntes Bossenwerk. Die Oberfläche wurde in einer alten historischen Kellen -Wurf -Technik ausgeführt. Damit die besondere und aufwendige Putz-technik lange erhalten bleibt, wurden die Grundputzputze im Sockelbereich mit Sanova Sanierputze versehen, um auf bauschädliche Salze zu reagieren.
Erwähnenswert ist auch der Innenausbau. Die kompletten Putzaufbauten wurden unter historischen, bauphysikalischen und nachhaltigen Gesichtspunkten betrachtet. In Bereichen mit hoher Belastung bauschädlicher Salze, kamen Sanova Sanierputzen zur Anwendung. Alle weiteren Wandflächen wurden unter dem Aspekt der Wohngesundheit mit dem universell einsetzbarem Kalk-Maschinenputz Baumit KP 37 verputzt.

Fachunternehmen

Sinot Bau

Investor

Pluntke & Schubert Grundstücksgemeinschaft

Baujahr

2023

Ort

Pegau

Kategorie

Thermische Sanierung

Awards

Life challenge 2024